7/27/2010

Motorola Droid (Milestone) Antennagate!

Nachdem Apple sein neuestes Mobiltelefon (das beste aller Zeiten!!!) veröffentlicht hat, prasselte ein von den Wettbewerbern initiierter Sturm der Entrüstung auf Apple ein. Grund war: Wenn man das iPhone 4 auf eine bestimmte, völlig unnatürliche Art und Weise hält, stört man den Empfang.
Ich tat, was alle guten Apple-Fans tun würden und kaufte ein Motorola Droid (Milestone), um zu beweisen, dass auch dieses (minderwertige) Mobiltelefon das gleiche "Problem" hat. Eigentlich ist dieses Phänomen kein "Problem", sondern völlig natürlich, normal und tritt bei allen (ALLEN!) Mobiltelefonen auf. Genau das hat Apple übrigens auch zweifelsfrei bewiesen, als sie eine Reihe von Videos auf Youtube veröffentlicht haben, in denen sie Konkurrenzprodukte zeigen, die dramatisch an Signalstärke verlieren, wenn man sie in der Hand hält.

Hier ist also jetzt der eindrucksvolle Beweis - wenn man das Motorola Droid (Milestone) auf diese vollkommen natürliche Art und Weise hält, ist es absolut unmöglich, einen Anruf zu tätigen, weil das Signal völlig verloren geht.
Ha!

oh übrigens:

Herman II.


Nachtrag: Frau Herman legt nach - eine Reaktion auf die "große Resonanz", wie sie den Sturm der Entrüstung euphemistisch bezeichnet. Sie begründet ihren (selbst für ihre Verhältnisse) außergewöhnlich dummen Artikel mit ihrem Traum, einem Traum von einer "besseren Welt":
Ich habe nämlich einen Traum:

Den Traum eines Landes mit glücklichen Menschen, ohne Drogen, ohne übermäßigen Alkohol, ohne eine sexualisierte Gesellschaft, sondern eines Landes, in dem Menschen leben, denen Verlässlichkeit und gegenseitiger Respekt wichtig sind. Wünschenswert wäre ein Land, in dem die Menschen sich füreinander verantwortlich fühlen, ein Land, in welchem Politiker nicht mehr die Unwahrheit sagen dürfen, ein Land mit Medien, die wahr berichten. Ein Land mit geistiger Freiheit und Hilfe sowie Liebe für den Nächsten.
Großartige Bigotterie - ohne Drogen aber mit mäßigem Alkoholkonsum, Medien, die wahr berichten (z.B. dem KOPP Verlag!). Das ausgerechnet Frau Herman nach einem derart geschmacklosen Text nun eine Gesellschaft voller "Respekt" und "Liebe für den Nächsten" fordert, zeigt den Realitätsverlust unter dem sie zu leiden scheint - aber wen wundert's, ihr wurde ja schon vor Jahren vom NDR-Verwaltungsrat ein "schlichtes Gemüt" attestiert.
Vielleicht hat sie aber auch nur mal wieder ein wertvolles Buch geschrieben und möchte deswegen für ein paar Tage die Sau sein, die durch's mediale Dorf gejagt wird. Wenn nicht gerade zufällig ein paar Menschen auf der Love Parade gestorben wären, hätte sie einfach einen Text über die Umweltkathastrophe im Golf von Mexiko geschrieben. Dort trifft's ja mit New Orleans auch einen ekelhaften Sündenpfuhl - Gott sei Dank!

7/26/2010

Eva Herman hat's verstanden...

Die alte rechtsextreme Mutti der Nation Eva Herman wirkt nicht ganz unzufrieden mit der Bilanz der Love Parade 2010. Auf der Seite des Kopp-Verlags, bei dem Herman in bester Gesellschaft von z.B. Erich von Däniken und Udo Ulfkotte ihren wirren Sermon publizieren darf, findet sich aus aktuellem Anlass ein umfangreicher Text über die widerlichen Jugendlichen und ihren sündigen Lebenswandel:
Dieses »friedliche Fest fröhlicher junger Menschen« ist in Wahrheit eine riesige Drogen-, Alkohol- und Sexorgie. [...]
Das ohrenbetäubende, stereotype Rave-Gehämmere, das nicht mehr im Geringsten etwas mit dem einstmaligen Begriff von Musik zu tun hat, zerschmettert ihnen über zahllose Stunden Trommelfelle und Nervenkostüme.
Sie fühlt sich an Sodom und Gomorrha erinnert, vermutlich ist es also Gottes gerechte Strafe, dass die ekelhaften, hedonistischen Jugendlichen zu Tode getrampelt wurden!
Weiter so, Frau Herman - ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich recht ungeniert.

Love Parade

Alles gar nicht so schlimm bei der Love Parade - Oberbürgermeister Sauerland betonte, das Konzept habe "gewährleistet, dass im Anschluss an die Massenpanik keine weiteren Toten zu beklagen sind".

Yay, nachdem die Toten tot waren, gab's keine weiteren Toten! Ein großer Erfolg Herr Überbürgermeister, Glückwunsch zu diesem gelungenen Sicherheitskonzept.

Spiegel Online schreibt derweil, dass bei der Polizei schon mit der Löschung von Unterlagen über den Einsatz bei der Love Parade begonnen wurde.
Wie SPIEGEL ONLINE erfuhr, wurden bei einer Dienststelle der Bundespolizei inzwischen sämtliche Unterlagen zur Love Parade - Einsatzbefehle, Lagemeldungen, Karten - von den Computern der Beamten sowie aus deren E-Mail-Accounts gelöscht. "Da kam sehr schnell der ganz große Staubsauger", sagte ein Beamter, der sogar eine konzertierte "Vertuschungsaktion" im Gang wähnt.
Die Bundespolizei dementiert das.

Das wird spannend...

Spiegel, NY Times und Guardian haben seit Wochen ca. 90.000 zum großen Teil geheime Dokumente über den Afghanistaneinsatz (den ich umgangssprachlich auch Krieg nennen darf) analysiert, die Wikileaks veröffentlichen will.

Man kam zum Ergebnis, dass die Dokumente echt sind, morgen erfährt man dann im Spiegel, zu welchen Erkenntnissen sie gekommen sind, was die Deutschen im Norden so machen, welche Rolle Pakistan spielt und was von dem Propagandafeuerwerk bei Licht betrachtet übrigbleibt. Bei der NY Times und beim Guardian kann man jetzt schon die Analysen lesen, außerdem wieder ein Interview mit Julian Assange.

Allerdings schreibt der Spiegel auch folgendes:
Die Chefredakteure des SPIEGEL, der "New York Times" und des "Guardian" haben vereinbart, besonders sensible Informationen aus dem Geheimmaterial - etwa die Namen von afghanischen Informanten des US-Militärs oder Informationen, welche die Soldaten in Afghanistan zusätzlichen Sicherheitsrisiken aussetzen könnten - nicht zu veröffentlichen.
Mal sehen, was dann noch ans Tageslicht kommt, wenn die Dokumente bei Wikileaks stehen
Nachtrag: Die meisten Dokumente sind online - allerdings scheinen die Server momentan etwas überlastet.

7/24/2010

CDU vs. CSD

Wie war das? Sommerloch - idiotische Forderungen, unbekannte Nachwuchskräfte? Ich muss mich korrigieren, es sind nicht nur unbekannte Nachwuchspolitiker, die im Sommerloch durch idiotische Forderungen mediale Aufmerksamkeit suchen, sondern natürlich auch unbekannte Provinzpolitiker!
So geschehen vor ein paar Tagen, anlässlich des CSD (letzte Woche) in Leipzig - Kai Hähner von der chemnitzer CDU äußerte sich gegenüber den Organisatoren des CSD wie folgt:
[...]
Ich leide nicht an Homophobie. Allerdings finde ich es unerträglich, wie Sie Ihre Lebensweise in die Öffentlichkeit tragen
[...]
Lebens Sie, wie Sie wollen, im Privaten und lassen Sie andere mit Ihrer Abnormalität in Ruhe.
[...]
Sollte dies in diesem Land tatsächlich passieren und Kinder schon im Vorschulalter mit Homosexualität konfrontiert werden, werde ich der erste sein, der die Verantwortlichen dafür vor Gericht bringt.
[...]
Wie mir von einem Bekannten (ex-CDU- und jetzt FDP-Mitglied) versichert wurde, ist diese Haltung - wenn auch nicht immer so radikal in die Öffentlichkeit getragen - in der CDU nicht besonders selten, weswegen Homosexuelle mit bürgerlicher, konservativer Einstellung eher in die FDP eintreten. Allerdings gibt es natürlich auch in der chemnitzer CDU Mitglieder, die eine völlig entspannte und unverkrampfte Einstellung zu Schwulen und Lesben haben, wie ich im Gespräch mit der chemnitzer Stadträtin Wilma Kleinertz feststellen konnte.

Nachtrag: Die (ursprünglich private) Nachricht von Hähner an das CSD-Team gelangte auf noch ungeklärten Wegen an die Öffentlichkeit.

7/21/2010

Thor vs. Storch

Seit einiger Zeit verkauft ein vom Portal Endstation Rechts gegründetes Projekt Devotionalien an national gesinnte Freunde des Storchs Heinar. Das Unternehmen MediaTex GmbH witterte eine Parodie auf die eigene Marke Thor Steinar, die ebenfalls gerne von national gesinnten (und natürlich mindestens so gerne von linksextremen und unpolitischen) Mitbürgerinnen und Mitbürgern getragen wird, und begann rechtlich gegen den konkurrierenden Storch vorzugehen.
Seit heute beschäftigt sich also das Landgericht Nürnberg mit dem brisanten Fall - bleibt zu hoffen, dass uns der schmächtige Storch erhalten bleibt, damit unsere nationalen Freundinnen und Freunde (und natürlich auch alle nicht politischen, bzw. linksextremen Kunden der MediaTex GmbH) weiterhin die freie Wahl haben, in welche T-Hemden sie ihre Prachtkörper (zäh wie Leder, schnell wie Windhunde und hart wie Kruppstahl!) hüllen.

Angst vor Atombomben?

ACHTUNG ACHTUNG, GEFAHR!!!
Das Internet ist mindestens so gefährlich wie Atombomben!!!
Bitte verlassen Sie das Internet und suchen Sie Schutz in alten Bunkern, Bergwerken oder U-Bahnschächten. Schalten Sie vorher Handys aus, um kein mobiles Internet (genauso gefährlich!!!) mit in die Schutzräume zu bringen!
BDK-Chef Jansen fordert "Reset-Knopf" für das Internet, um Deutschland im "Ernstfall" sofort vom "Netz nehmen zu können". Brillant.

Interview mit Julian Assange



Julian Assange spricht ausführlich auf TED.com über Wikileaks und die Philosophie dahinter.
Erster Tipp: Wikileaks lesen
Zweiter Tipp: TED anschauen

7/19/2010

...das sinkende Schiff

Frau Merkel geht mal wieder ein Ministerpräsident verloren, nach Althaus (Thüringen), Oettinger (BaWü), Koch (Hessen), Wulff (Niedersachsen) und Rüttgers (NRW) nimmt nun auch Ole von Beust seinen Hut.
Althaus und Rüttgers wurden abgewählt, mit Oettinger darf man sich jetzt in Brüssel rumplagen, Koch hat gemerkt, dass er in der Wirtschaft viel mehr Kohle machen kann, Wulff sah als Bundespräsident bessere Chancen auf Staatskosten zur WM zu kommen und Ole von Beust hatte schlicht und ergreifend keine Lust mehr.
Für das Land dürfte der Verlust der alten Hooligans eher ein Gewinn sein, auch von Beust war ja nicht gerade zimperlich bei der Wahl seiner Partner, solange es ihm die Macht sicherte war es ihm egal, ob der Koalitionspartner ein koksender Rechtspopulist, oder die Hamburger Grünen waren.
Aber da die Jugendorganisationen der CDU weiterhin so kompetente, sympathische und engagierte Kräfte wie Mißfelder, Clemens oder Ludewig ausspucken, muss man sich leider um die Zukunft der Unionsparteien keine Sorgen machen.

7/18/2010

Sex sells

Woran merkt man, dass mal wieder Sommerloch ist? Ein todsicheres Zeichen, sind jedes Jahr wieder absolut idiotische Vorschläge von absolut unbekannten Nachwuchspolitikern.

Dieses Jahr bewirbt sich Conrad Clemens (JU Berlin) um den Preis für den dümmsten Sommerloch-Vorstoß mit der Forderung nach einem Pornoverbot - Pornoseiten aus dem Ausland sollen mittels Sperrliste gesperrt werden, weil "Pornos immer frauenfeindlich sind". Der Vorgang ist gleich aus mehreren Gründen sehr lustig, zum einen hat die JU Deutschland vor kurzem beschlossen, dass "löschen statt sperren" das Mittel der Wahl zu sein hat. Sperrungen seien Nutzlos, eine weitere Debatte überflüssig. Zum anderen gab Clemens dem Blog "dieWeltistgarnichtso.net" ein herrliches Interview, in dem er unter anderem Sätze wie den folgenden von sich gibt:
Wie gesagt, man sollte wirklich die gesamte Palette gegen diese, gegen alle Möglichen … und da gehört das sicherlich dazu, zu den pornografischen Inhalten im Internet, die nicht legal sind, natürlich nicht legal sind!
Man merkt, der Mann hat sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, ist absolut sattelfest - mich hat er überzeugt!
Kurz darauf war man sich bei der JU Berlin nicht mehr ganz so sicher, ob Zensur von legalen Inhalten ein zeitgemäßes Mittel sei und nach dem der Rausch über so viel Aufmerksamkeit verflogen war, merkte man, dass die Aufmerksamkeit nicht besonders wohlmeinend war.
Die Forderung wurde umgehend wieder offline genommen, und auch die Löschung des Interviews wurde gefordert - zum Glück verweigerte dieWeltistgarnichtso.net diesen Gefallen und hält auch weiterhin einen Screenshot der ursprünglichen Forderung bereit.
Also liebe JU, vielleicht lernt man ja daraus - Sommerloch funktioniert nicht mehr so wie früher. Man kann zwar immer noch mit einer idiotischen Forderung schnell viel Aufmerksamkeit erregen und danach schnell wieder weitestgehend in Vergessenheit geraten, aber das Internet vergisst nicht. Wenn man heute nach Philipp Mißfelder (JU) googelt, landet sein schwachsinniger Sommerlochs-Vorschlag von vor sieben Jahren immernoch auf der ersten Seite, genauso wie Gottfried Ludewigs (RCDS) herrliche Blamage bei Anne Will von vor 2 Jahren.

7/16/2010

FIFA Weltrangliste

Die größten Verlierer der vorgestern veröffentlichten FIFA Weltrangliste sind Kanada (100) und Haiti (130), Kanada rutschte seit Mai 2010 37 Plätze, Haiti sogar 39 Plätze ab. Die nächste mit Spannung erwartete Aktualisierung erfolgt am 11. August - ich kann's kaum erwarten.

Vielen Dank liebe FIFA, dass ihr euch so gewissenhaft um die wirklich wichtigen Dinge im internationalen Fußball kümmert.
Man munkelt, dass die FIFA seit der WM über technische Neuerungen nachdenkt - und das obwohl doch gerade die Fehlentscheidungen der Schiris den Spass am internationalen Fußball auf höchstem Niveau ausmachen.

7/15/2010

Sinnlose Studien...

Hier noch ein Highlight aus der Kategorie "völlig sinnlose Studien".
Ein Beratungsunternehmen aus Thüringen hat 1000 Chemnitzer telefonisch befragt, Thema waren die Wünsche der Chemnitzer an ihr Wohnumfeld.
Das sensationelle und völlig unvorhersehbare Ergebnis: Ans Zentrum grenzende Gründerzeit-Viertel wie zum Beispiel der Schlossberg, Kaßberg, aber auch der etwas berüchtigte Sonnenberg sind beliebter, als die schrecklichen Plattenbausiedlungen draußen vor den Toren der Stadt (5-6km vom Stadtzentrum).
Um die Begeisterung über diese Nachricht nachvollziehen zu können, empfehle ich die Lektüre dieses Blogeintrages und möchte das noch anhand von zwei Bildern verdeutlichen:


links: Heckert-Gebiet (unbeliebt)
rechts: Kaßberg (beliebt)

Die GGG (Chemnitz' größtes Wohnungsunternehmen) hat reagiert und angekündigt, in Zukunft auch die attraktiven Immobilien in Zentrumsnähe zu sanieren, anstatt sie wie bisher verrotten zu lassen.

Wenn das nächste Mal solche bahnbrechenden Erkenntnisse gesucht werden, kann man mich gerne kontaktieren, gibt's bei mir billiger und ich muss auch nicht erst 1000 Leuten telefonisch auf die Nerven gehen.
Aktuell im Angebot:

  • Ferrari schneller als John Deere
  • Berliner Fernsehturm höher als Reichstagsgebäude
  • Wassermelonen beliebter als Hundekot

7/08/2010

Dein Freund und Helfer

Amnesty International stellt fest: in Deutschland wird durch die Polizei nicht systematisch gegen Menschenrechte verstoßen. Soweit klingt das nicht schlecht - wer sich aber den Bericht durchliest, findet wahrlich haarsträubende Berichte, wie mit haarsträubenden Begründungen Ermittlungen gegen gewalttätige Beamte ausgebremst werden.

Ein groteskes Beispiel ist der Fall der Fotografin, die nach eigenen Angaben während des G8-Gipfels im Juni 2007 von der Polizei misshandelt wurde. Sie hat noch am selben Tag Anzeige erstattet und von einem Arzt ihre Verletzungen behandeln lassen, bei der Anzeigeerstattung wollte sie dem Beamten Fotos des Vorfalls auf ihrem Laptop zeigen, der Beamte weigerte sich, die Fotos anzusehen und sagte, bei späteren Befragungen könnte sie die Fotos zeigen.
Einen Monat später wird die Fotografin über die Einstellung der Ermittlung informiert - die Identität der verdächtigen Polizisten konnte nicht ermittelt werden.
Nach einer Beschwerde werden die Ermittlungen wieder aufgenommen, die Fotografin übergibt die Fotos der Staatsanwaltschaft (.jpeg via E-Mail), im Dezember 2007 wird Akteneinsicht beantragt.
Im Januar 2008 teilt die Polizei mit, aufgrund des Personalmangel hätte das Anliegen noch nicht bearbeitet werden können.
Mai 2008 wird die Fotografin telefonisch zu dem Vorfall befragt, sie erinnert die Polizei daran, dass sie den Behörden Fotos der verdächtigen Beamten zur Verfügung gestellt hat. Zwei Wochen später teilt ihr ein Beamter mit, er könne jpegs als E-Mail-Anhänge aus Sicherheitsgründen nicht öffnen.
Die Fotografin schickt der Polizei die Fotos im PDF-Format. Die Polizei sagt, die Fotos können aus Kostengründen nicht ausgedruckt werden - trotzdem werden einige der verdächtigen Beamten befragt.
November 2008 verlangt die Polizei, die Spuren der Schläge am Helm der Fotografin zu untersuchen.
September 2009 stellt die Staatsanwaltschaft die Ermittlung ein - die Täter konnten nicht identifiziert werden und die Fotografin habe durch das Tragen eines Helm wie eine gewaltbereite Demonstrantin gewirkt.

Die Polizei dein Freund und Helfer ...

Guantanamo-Häftlinge nach Deutschland

Innenminister de Maiziere (CDU) hat mit Unterstützung der Innenminister von Hamburg und Rheinland-Pfalz beschlossen, zwei Guantanamo-Häftlinge in Deutschland aufzunehmen. Nachdem die deutsche Regierung lange berechtigte und scharfe Kritik an dem illegalen Gefangenenlager auf Kuba geübt hat, leistet man jetzt endlich einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der Situation.
Die beiden Gefangenen wurden acht Jahre ohne Prozess und ohne Anklage festgehalten, gegen sie liegt weder in ihren Heimatländern (Syrien, Palästina), noch in den USA irgendetwas strafrechtlich relevantes vor. Bleibt abzuwarten, ob den beiden tatsächlich ein Neustart ermöglicht wird, beide haben keinen Bezug zu Deutschland und sprechen lediglich arabisch, außerdem sind beide durch die lange Haft und die dort herrschenden Bedingungen traumatisiert.
Amnesty International und die Grünen begrüßen die Entscheidung, Unions-Hooligan und TV-Kasper Bosbach ist beleidigt - ihm wäre es sicher lieber gewesen, die beiden Gefangenen noch weitere 8 Jahre ohne Anklage auf Kuba wegzusperren, anstatt sie nach Deutschland zu holen.

7/07/2010

Geld verdienen leicht gemacht...

Thomas Middelhoff, (Ex-Manager uA bei Bertelsmann, Arcandor), der Mann weiß, wie man Geld verdient.
Nachdem er Vorstandsvorsitzender bei Arcandor (damals noch KarstadtQuelleAG) geworden war, verkaufte er Immobilien des Konzerns weit unter Wert an einen Immobilienfonds des Bankhauses Sal. Oppenheim, in den er und seine Frau selber vorher investiert hatten.
Nun musste Arcandor für die Nutzung der ehemals eigenen Warenhäuser völlig überzogene Mieten zahlen, der Wert der Arcandor-Aktie fiel von ~10 auf 1,3€, Arcandor muss Insolvenz anmelden, 2008 machte der Konzern knapp 750.000.000€ Verlust.
Middelhoff war zufrieden, nahm seinen Hut und forderte neben seinem Grundgehalt noch 2.200.000€ Sondervergütungen. Kurz darauf erhielt er einen Beratervertrag bei Sal. Oppenheim, der ihm Bezüge von insg. 10.000.000€ einbrachte.
Jetzt klagt der Insolvenzverwalter Hubert Görg Middelhoff und andere ehemalige Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder an, es geht um 175.000.000€ Schadenersatz.

Eine schöne Pointe gibt es noch - Middelhoff schanzte der Privat-Uni Witten/Herdecke Arcandor-Gelder in Höhe von 350.000€ jährlich zu, für die Einrichtung des „Arcandor-Lehrstuhls für ethisch saubere Unternehmensführung” - der Mann hat Humor (oder leidet an völligem Realitätsverlust).

7/06/2010

Prince vs. das Internet

Prince sagt: "das Internet ist tot."
Das Internet sagt: "Prince ist tot."

 Laut dem Sänger Prince (der sich früher mal TAFKAP nannte, was so viel bedeuten sollte wie "der Künstler, der mal Prince hieß", weil er sich früher mal Prince nannte) ist das Internet tot. Sein neues Album 20TEN gibt es nicht als Download, sondern es wird als Beilage zum nächsten Rolling Stone (nur echt mit den end- und nutzlosen 10/50/100/500 beste Songs der Woche/Monats/Jahres/Jahrzehnts-Listen) verkauft - revolutionär!
Als PC-Spieler kenne ich es so, dass es alte Spiele, die kein Mensch mehr kaufen würde, als gratis-Beilage zu Zeitschriften gibt...



(Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass es das neue Album von Prince nicht doch als Download gibt... einfach mal die üblichen Verdächtigen fragen (gibt's piratebay noch???).)

7/03/2010

Nazis auf dem Chemnitzer Pressefest

Einmal im Jahr findet im Chemnitzer Küchwald das Pressefest statt - großes Volksfest, Musik, Karussel, Essen, Trinken, Feuerwerk - eigentlich eine gute Sache.
Für mich als Anwohner ein etwas getrübtes Vergnügen, weil schon Tage vorher sämtliche Parkplätze belegt sind und bis spät Nachts laute Musik zu hören ist, aber was soll's - lässt man das Auto halt stehen und laute Musik hab ich auch schonmal gemacht.
Was allerdings schwerer zu tolerieren ist, sind betrunkene Gäste, die nachts durch "mein Viertel" ziehen und "Sieg Heil!" brüllen - wieso die zig Polizisten und Sicherheitsleute, die gewissenhaft an jeder Ecke den Verkehr regeln da plötzlich nichts mehr hören und sehen ist mir schleierhaft. Liegt's vielleicht daran, dass die Sicherheitsleute in den letzten Jahren von der Firma Haller Security, die "im Verdacht steht", selbst zum großen Teil eher im extrem rechten Lager verwurzelt zu sein, gestellt wurden?