4/14/2009

Mixa

Damit nicht der Eindruck entsteht, ich würde lediglich CDU/CSU-Bashing betreiben, möchte ich dem alten Hooligan Mixa etwas (unverdiente) Aufmerksamkeit zukommen lassen.
Da war also diese sensationelle Predigt am Ostersonntag in Augsburg – in Bayern kann man solche Zoten wahrscheinlich noch reißen, da ist die Welt noch in Ordnung. Leider veröffentlichte das Bistum vorab schon ein paar Zitate, die schon bald Wellen schlagen sollten:

"[...] Wo Gott geleugnet oder bekämpft wird, da wird bald auch der Mensch und seine Würde geleugnet und missachtet. Eine Gesellschaft ohne Gott ist die Hölle auf Erden [...]"
"[...] Die Unmenschlichkeit des praktizierten Atheismus haben im vergangenen Jahrhundert die gottlosen Regime des Nationalsozialismus und des Kommunismus mit ihren Straflagern, ihrer Geheimpolizei und ihren Massenmorden in grausamer Weise bewiesen [...]"
"[...] Jesus Christus und die Kirche stehen immer auf der Seite des Menschen, weil jeder Mensch ein Kind Gottes ist [...]"
Wo der christliche Glaube schwinde, komme deshalb nicht das "[...] helle Licht irgendeiner fröhlichen Aufklärung [...]" zum Vorschein.

Diese herrlichen Äußerungen schreien natürlich geradezu nach Kommentaren.
  • Mit "Atheisten" meint Mixa offensichtlich die ekelhaften Heiden, also alle, die nicht christlichen Glaubens sind.
  • Wovon uns das "helle Licht der Aufklärung" befreit hat, muss man mit Blick auf die Glanzleistungen der katholischen Kirche in der Zeit vor eben jener Aufklärung wohl nicht aufzählen.
  • Das die Katholische Kirche immer noch vom Reichskonkordat (1933) zwischen Hitler und der katholischen Kirche profitiert, bzw. sich durch opportunistisches Verhalten den Nationalsozialisten angebiedert hat und eben nicht gezielt verfolgt wurde, scheint Mixa vergessen zu haben.
  • Schweden, Dänemark und Norwegen – einige der Länder in denen die Zahl der Atheisten und Agnostiker besonders hoch sind, sind ja bekanntlich "die Hölle auf Erden".
  • Wie sich die katholische Kirche um das Wohl der Kinder sorgt, bewies sie mit der liebevollen Fürsorge (verlinkter Artikel ist auf Englisch), die sie (in antiker griechischer Tradition) ihren Messdienern angedeihen ließ. Die "brutalstmögliche Aufklärung" dieser Fälle beinhaltete Zahlungen in Höhe von vielen Millionen Doller, medienwirksame Treffen des Papstes mit handverlesenen Opfern, das Vertuschen von Beweisen, sowie die Versetzung von vielen Tätern auf andere Posten.
  • Auf wessen Seite Christus stand kann ich nicht beurteilen, dass die katholische Kirche aber hauptsächlich auf ihrer eigenen Seite steht zeigt sich seit fast 2000 Jahren.
Mixa als Vertreter einer Organisation mit einer reichen Tradition von Unterdrückung, Folter, Massenmorden, Opportunismus und persönlicher Bereicherung, sollte vielleicht etwas vorsichtiger in seiner Wortwahl sein, wenn er das nächste mal den Atheismus angreift.

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