4/14/2009

Lesenswert: Nachträge und Expertenmeinungen

Nachtrag zu Blog-Eintrag "Kinderpornographie"

Schon wieder ein angenehm sachlicher Bericht bei Stern Online, diesmal wenden sich Holger Witzel und Frauke Hunfeld in der Rubrik "Panorama" dem Thema Kinderpornographie zu. Was dabei herauskommt, ist ein umfassender Bericht über dieses schreckliche Thema, das leider in letzter Zeit vermehrt von Politikern für die Durchsetzung von strittigen Gesetzen missbraucht wird.
Der Schwerpunkt liegt auf der Ermittlungsarbeit und natürlich auch dem aktuellen Sperrgesetz, dessen Organisation (laut Stern.de) bewusst vom Innenministerium dem Familienministerium untergeschoben wurde. Fast schon amüsant, wenn es nicht so ein trauriges Thema wäre, ist die Anekdote vom Branchenverband ECO, die Anfangs vom Familienministerium auf eine "DSL-Sperre" angesprochen wurden - "jenes System, das aus Zahlencodes Seitennamen macht".
Abschließend regen die Journalisten Hunfeld und Witzel an, dass Frau von der Leyen sich lieber um ausreichend Therapieplätze für Missbrauchsopfer, und um angemessene Präventionsmaßnahmen für Pädophile kümmern soll (wie z.B. das Projekt "kein Täter werden").

In der aktuellen Ausgabe der c't befassen sich Holger Bleich und Axel Kossel mit der berüchtigen Sperrliste und kommen zu dem Fazit, dass wohl ausschließlich "Fritzchen Doof" von der DNS-Sperre am Besuch der gesperrten Seiten gehindert wird.
Außerdem werfen die beiden Autoren einen näheren Blick auf die wilden Zahlen, die Frau von der Leyen präsentierte und kommen zu einem ähnlichen Schluss, wie ich in einem meiner vorigen Blog-Einträge - Zahlen aus dem Familienministerium sind meistens Quatsch.
Ein großes Kompliment an stern.de und die c't, die sich vehement gegen den Missbrauch dieses Themas durch unser kompetentes Innen- und Familienministerium einsetzen.

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