6/01/2009

Der Gutti mal wieder...

Ja in letzter Zeit gab es viele Kameras, in die Dr. Gutti sein süffisantes Lächeln halten konnte. Opel musste gerettet werden und nachdem der Amerika-Feldzug zum Zweck der Opel-Rettung eher ein peinliches PR-Fiasko wurde (bei so vielen bunten blinkenden Lichtern auf dem Times Square kann einem schon mal etwas blümerant werden, in Kulmbach gibt's sowas jedenfalls nicht), mussten nun endlich Ergebnisse her!

Der Sohn aus gutem Hause, der bisher hauptsächlich das eigene Geld verwaltet hatte (daheim und bei der Rhön-Klinikum AG), musste also bei den Großen mitspielen und über die milliardenschwere Rettung von Opel entscheiden - nachdem zunächst Fiat als "Retter" gehandelt wurde, sprangen die Italiener ab und der Zulieferer Magna wollte - zusammen mit einer Russischen Bank und mit GM als Anteilseigner Opel übernehmen. Der deutsche Staat gewährt einen Übergangskredit in Höhe von unglaublich vielen Euro und damit sind dann hoffentlich viele, viele Arbeitsplätze gerettet und es werden weiter Autos gebaut.
Nun sind ja aber demnächst jede Menge Wahlen, also kann ja ein CDU-Fuzzi nicht einer Meinung mit einem SPD-Fuzzi sein! Man muss sein Profil schärfen, das Urnenvieh muss wissen, wen es zu wählen hat. Also sprang Guttenberg mal wieder vor jede Kamera, die er erspähen konnte, um zu berichten wie falsch die gemeinsam gefunden Lösung sei - eine Insolvenz wäre die bessere Lösung gewesen. Selbst Rüttgers und Koch (beide CDU) sprachen sich gegen die Insolvenz aus, aber die beiden sind auch schon ziemlich bekannt und ihr politisches Überleben hängt nicht davon ab, in kurzer Zeit möglichst oft die Sau zu sein, die grad durchs mediale Dorf gejagt wird. Also ließ der Gutti sich mal wieder massenhaft ablichten, trotz Misserfolg lächelt er tapfer, die Kai Diekmann-Gedenkfrisur sitzt tadellos (was bleibt ihr auch anderes übrig) und gelegentlich kann man sogar vom Rebell Guttenberg lesen.
Wenn man vor einem Jahr vom "rebellischen Guttenberg" gesprochen hätte, wäre man wahrscheinlich noch wegen Majestätsbeleidigung am nächsten Baum gehängt worden, aber heute wissen wir, der Mann ist tatsächlich Querkopf durch und durch - und wenn keiner zuhört spielt er auch mal einen Boogie Woogie auf dem Piano in der heimischen Burg.

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