6/01/2009

Der WDR zu Gast in Chemnitz

Nun hat es sich also schon bis in den Westen zum WDR herumgesprochen, in Chemnitz wurden (und werden immernoch) ohne Sinn und Verstand Steuergelder verschwendet.
Im WDR-Magazin Monitor wurde der sogenannte Abrisswahn thematisiert - erst werden mit staatlichen Subventionen Plattenbauten in den Randgebieten saniert, dann lässt man die teilweise denkmalgeschützten Gründerzeit- und Jugendstil-Bauten in der Innenstadt verfallen, schickt die Mieter in die Plattenbauten im Randgebiet und reißt die historischen Bauten ab. Für Abriss und Umsiedelung der Mieter gibt es wieder Geld vom Land Sachsen.
Argumentiert wird von dem chemnitzer Wohnungsunternehmen GGG - reichlich kurzsichtig mit dem demographischen Wandel, dem Rückgang der Chemnitzer Bevölkerung. Über 20% der Einwohner hat die Stadt seit 1990 verloren. Es ist natürlich fraglich, ob man neue Einwohner in die Stadt lockt, wenn man systematisch die attraktive Wohnsubstanz im Zentrum zerstört und als einzige alternative "frisch sanierte Plattenbauten" weit außerhalb der Stadt vorweisen kann.
Unter chemnitzer Studenten jedenfalls hört man häufig die Meinung: "fertig studieren und dann raus aus Chemnitz!" - ein Blick auf andere Studentenstädte mit vergleichbarer Einwohnerzahl (z.B. Aachen, Freiburg im Breisgau, Rostock) zeigt die Unterschiede. Etwas, was sich auch nur annähernd mit z.B. dem Pontviertel in Aachen messen könnte, wird es in Chemnitz wohl in absehbarer Zeit nicht geben. Die halbherzigen Versuche, ein "Jugendviertel" (Brühl) zu etablieren scheiterten sang- und klanglos und die privaten Initiativen, die ein "Jugendviertel" etablieren wollen, werden höchstens halbherzig unterstützt.

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