7/24/2009

Peter Harry Carstensen

Jetzt muss ich zu der lächerlichen Farce, die da gerade im Kieler Landtag ablief auch noch ein paar (natürlich völlig objektive) Worte schreiben. Ich bin ja ein großer Fan von dem knuffigen Li-La-Launebär Peter Harry Carstensen und deswegen möchte ich ihm auf diesem Weg zu diesem bizarren Theaterstück, welches er gerade aufgeführt hat, gratulieren.
Kurz nochmal die Abfolge der Dinge
  • Carstensen und Stegner (SPD) mögen sich nicht, CDU und SPD arbeiten aber in Sachfragen ganz gut zusammen.
  • Mittwoch (15.07.) wurde noch gemeinsam über die Gesetzesvorhaben abgestimmt, kurz darauf kündigte die CDU die große Koalition - die SPD sei unzuverlässig.
  • Carstensen belügt dabei das Parlament - er sagt Stegner habe die Millionenzahlung an den HSH-Nordbank-Chef Nonnenmacher mit abgesegnet, hat Stegner aber gar nicht.
  • Carstensen spekuliert auf Neuwahlen am 27.09., zusammen mit der Bundestagswahl - Vorteil wäre:
    1. Die neuen "Grausamkeiten", die Ex-Wirtschaftsminister Marnette (CDU) bei der HSH-Nordbank für diesen Herbst erwartet beeinflussen das Wahlergebnis nicht mehr.
    2. man würde vom momentanen Merkel-Hype mitgetragen werden.
  • Die SPD stimmt einer Selbstauflösung des Parlaments am Freitag (17.07.) nicht zu.
  • Carstensen entlässt von heute auf morgen alle SPD-Minister, nachdem er ihnen Kompetenz, gute Zusammenarbeit und seine Sympathie attestierte - damit liegt auch die Zuständigkeit für das heftig kritisierte marode AKW Krümmel wieder bei der CDU, Vattenfall wird sich freuen.
  • Carstensen stellt die Vertrauensfrage (23.07.), SPD, Grüne, SSW und FDP sprechen Carstensen ihr Misstrauen aus - die FDP in der Hoffnung, mit Carstensen eine Schwarz-Gelbe Koalition bilden zu können.
  • Ein einziger - nämlich Landtagspräsident Martin Kayenburg (CDU) - sprach Carstensen sein Vertrauen aus, kein einziger CDU-Abgeordneter sprach Carstensen das Vertrauen aus.
  • Landtagspräsident Kayenburg verurteilte das Carstensen'sche Laientheater, das letztendlich nur dem Machterhalt dient, als "unechte Vertrauensfrage".
An dieser Stelle, sollte man sich als "erfolgreicher Ministerpräsident" vielleicht fragen, ob man nicht doch einen Rücktritt in Betracht ziehen sollte - schließlich gibt es offensichtlich nicht mehr arg viele, die ihm vertrauen. Werner Marnette (CDU) bescheinigte Carstensen zudem ja schon vor einigen Monaten fast grenzenlose Inkompetenz. Und natürlich (völlig zweifellos) geschieht das ganze Theater nur (ausschließlich) zum Wohl des Volkes - niemand der bei halbwegs klarem Verstand ist, könnte etwas anderes denken!

Nachtrag: Ein Ehrenwort als kleine Zugabe würde die Komödie komplettieren.

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